Freitag, 11. Oktober 2013
Story
Nach der Überschrift mal wieder schwer zu erraten, worum es geht:

Zwei Kugeln

Richard lag auf dem Boden, inmitten einer Wiese und beobachtete die Bienen. Sie kamen und gingen, und Richard konnte sich endlich mal entspannen. Schon seit Tagen hatte er ohne Pause arbeiten müssen. Doch jetzt döste er ein bissschen. Eine Hummel landete auf seiner Nase. Lachend verscheuchte er sie und genoss dann die leise summende Idylle. Er hörte das Geräusch von Gras, das unter Füßen raschelt. Lächelnd setzte sich Richard auf und winkte fröhlich. Doch mitten in seiner Bewegung erstarrte er und sah seinen Gegenüber erschrocken an. "Hallo." sagte der bullige Mann und beugte sich zu Richard hinunter. Dieser zuckte zurück und sah ihn entgeistert an. "Warum bist du hier?" fragte er ihn. Der bullige lächelte boshaft. "Ich bin gekommen um mit dir abzurechnen..." antwortete er grinsend. Richard sprang auf und wollte wegrennen, wurde aber von einem kräftigen Arm festgehalten. "Zwei Kugeln. Ich habe zwei. Selbst falls ich dich einmal verfehle, bist du tot. Das solltest du wissen." Ängstlich zitternd drehte er sich um und sah seinem Gegenspieler in die Augen. Dieser hatte plötzlich eine Waffe in der Hand. Richard machte einen Satz. "Du wirst doch nicht..." fragte er. Seine Stirn glänzte vor Schweiß. "Jakob! Du...Wir waren doch immer..." Der bullige Mann schlug Richard ins Gesicht. "Jakob?!" brüllte er und sein Hals verkrampfte sich. Sein Gesicht wurde rot und verzerrte sich bei jedem Wort, was er sagte, zu einer hässlicheren Grimasse. "Jakob? Du weißst noch nicht einmal, wie ich heiße! Und wir wollen mal beste Freunde gewesen sein!" Er spuckte Richard ins Gesicht. Dieser zappelte verzweifelt in der Hoffnung, sich von seinem Gegner losreißen zu können. "Bitte! Nein! Ben...Nein...Till...Nein...Pierre!" Der Mann ihm gegenüber nickte bei seinem letzten Wort.

Plötzlich packte Pierre Richard am Hals und zwang ihn in die Knie. Er drückte seinen Kopf nach hinten. Richards Gesicht war angstverzerrt. Pierre hob die Pistole und richtete sie auf seinen Kopf. "Gut zu wissen, wer einen umbringt, oder?" fragte er und drückte ab.

Die Bienen umschwirrten die Blumen und der sanfte Wind schaukelte die Grashälme. Es war eine perfekte Idylle, nur das Blut stöhrte ein bisschen. Das Blut, das aus den Köpfen eines jungen, schlacksigen und aus dem eines etwas älteren, bulligeren Mannes floss. Si lagen nebeneinander im Gras und färbten die grüne Wiese langsam rot. Die Waffe lag zwischen den beiden. Ohne auch nur eine Patrone.